Workshop „Kriterien von Reallaboren“: Was braucht es für erfolgreiche Hochschul-Reallabore? 

Welche Kriterien machen ein Reallabor erfolgreich – und lassen sich diese auf Hochschulen übertragen? Diese Fragen standen im Mittelpunkt des Workshops zur Prüfung der Anwendbarkeit von Reallabor-Kriterien in der Hochschullandschaft. Ziel war es, bestehende Kriterien aus der Forschung auf ihre Praxistauglichkeit zu überprüfen und Impulse für die Weiterentwicklung des Konzepts zu sammeln. 

Als Grundlage diente eine Masterarbeit, die Kriterien für Reallabore aus der Literatur analysierte. Um die Diskussionen zu strukturieren, wurden die erarbeiteten Kriterien auf einem digitalen Whiteboard visualisiert – eine Methode, die den Teilnehmenden half, ihre Gedanken festzuhalten und Zusammenhänge direkt sichtbar zu machen. 

 

Erkenntnisse aus dem Workshop: 

🔹 Learnings aus Reallaboren an Hochschulen 

Flexible Gestaltung von Räumen und Zielgruppenansprache 
Reallabore müssen so gestaltet sein, dass sie verschiedene Zielgruppen ansprechen und für unterschiedliche Akteur*innen zugänglich sind. 

Frühe Einbindung der Zivilgesellschaft 
Die Zusammenarbeit mit Praxisakteur*innen von Anfang an erhöht die Relevanz und Nachhaltigkeit der Projekte.

Integration in bestehende Strukturen 
Reallabore, die sich in akademische und gesellschaftliche Kontexte einfügen, haben eine größere Chance auf langfristige Wirkung. 

Sichtbarkeit als Schlüssel zur Verstetigung 
Nur wenn Reallabore wahrgenommen und anerkannt werden, können sie nachhaltig wirken und Unterstützung erhalten. 

 

🔹 Herausforderungen bei der Etablierung von Reallaboren an Hochschulen 

Politische Dimension vieler Herausforderungen 
Die Themen, mit denen sich Reallabore befassen, sind oft politisch aufgeladen – neue, flexible Interventionen sind gefragt. 

Fehlende Anreizsysteme und iterative Prozesse 
Ohne klare Anreize für Akteur*innen und die Möglichkeit zur kontinuierlichen Anpassung bleibt die Umsetzung oft stecken. 

Begrenzte Diversität und starre Strukturen 
Hochschulen haben oft feste Strukturen, die innovative und experimentelle Formate erschweren. Zudem fehlt es vielerorts an diverseren Perspektiven. 

 

🔹 Perspektiven für die Weiterentwicklung 

🚀Mehr Co-Kreation mit Praxisakteur*innen 
Durch eine enge Zusammenarbeit mit externen Partnern kann der Wissenstransfer und die Wirkung von Reallaboren gestärkt werden.

🚀Flexiblere und adaptive Ansätze entwickeln 
Reallabore sollten dynamisch bleiben, um auf gesellschaftliche und institutionelle Veränderungen reagieren zu können. 

🚀Stärkere Einbindung der Zivilgesellschaft 
Die Zusammenarbeit mit zivilgesellschaftlichen Akteur*innen bietet großes Potenzial, das noch weiter ausgebaut werden sollte. 

 

Der Workshop hat gezeigt: Reallabore an Hochschulen bieten enormes Transformationspotenzial – doch um dieses voll auszuschöpfen, braucht es mehr Flexibilität, Kooperation und strategische Verankerung. Das SUNRISE LAB wird diese Erkenntnisse weiterverfolgen und in zukünftige Forschungsprojekte einfließen lassen.